Das Selbstbildnis mit dem aufgelehnten Arm von Rembrandt ist ein faszinierendes Werk, das durch seine Bildstruktur und Komposition besticht. Die Bildstruktur ist durch eine dynamische Anordnung der Elemente geprägt. Rembrandt nutzt den diagonalen Verlauf des Arms, der auf die Bildmitte zeigt, um den Blick des Betrachters zu lenken. Diese diagonale Linie schafft eine Spannung und führt das Auge durch das Bild. Der Kopf des Künstlers ist leicht zur Seite geneigt, was eine intime Verbindung zum Betrachter herstellt. In der Komposition spielt das Licht eine zentrale Rolle. Rembrandt ist bekannt für seinen Einsatz von Chiaroscuro, dem starken Kontrast zwischen Licht und Schatten. In diesem Selbstbildnis beleuchtet das Licht das Gesicht und den Arm, während der Hintergrund in dunkleren Tönen gehalten ist. Dies verstärkt die Dreidimensionalität und hebt die Figur vom Hintergrund ab. Die Farbpalette ist eher gedämpft, mit Erdtönen und warmen Nuancen, die eine gewisse Wärme und Menschlichkeit ausstrahlen. Die Textur der Pinselstriche verleiht dem Werk eine lebendige Qualität und lässt die Hauttöne realistisch erscheinen. Insgesamt vermittelt das Selbstbildnis eine starke emotionale Präsenz und reflektiert Rembrandts Meisterschaft in der Darstellung von Licht, Schatten und menschlicher Emotion.