Die Glasmacherei in Böhmen erlebte im 18. Jahrhundert eine Blütezeit und entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Böhmen, insbesondere die Region um die Stadt Karlovy Vary (Karlsbad) und die Umgebung von Nový Bor, wurde bekannt für seine hochwertigen Glasprodukte. Die Glasmacher brachten Techniken und Traditionen aus anderen europäischen Ländern mit, was zu einer einzigartigen Mischung von Stilen führte. Die Verwendung von Kristallglas, das durch die Zugabe von Blei eine besondere Klarheit und Brillanz erhielt, wurde populär. Böhmisches Glas war bekannt für seine feine Verarbeitung, kunstvollen Schnitzereien und die Verwendung von Farben. Im Laufe des Jahrhunderts entstanden zahlreiche Glasfabriken, die sowohl für den lokalen Markt als auch für den Export produzierten. Die Glasmacherei zog viele Handwerker und Künstler an, die innovative Designs und Techniken entwickelten. Die Nachfrage nach böhmischem Glas stieg, insbesondere in den wohlhabenden Schichten Europas. Die Glasmacherei war nicht nur ein Handwerk, sondern auch ein Kunsthandwerk, das eng mit der Kultur und dem Lebensstil der Zeit verbunden war. Die Glasmacherfamilien spielten eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, und ihre Produkte wurden oft als Statussymbole angesehen. Insgesamt war das 18. Jahrhundert eine Zeit des Wachstums und der Innovation für die Glasmacherei in Böhmen, die bis heute für ihre Traditionen und ihre Qualität bekannt ist.