Die Farbenlehre von Johannes Itten und die von Harald Küppers unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten: 1. **Theoretische Grundlagen**: Itten, ein Vertreter der Bauhaus-Bewegung, entwickelte seine Farbenlehre auf der Grundlage von Farbkreis und Farbkontrasten. Er betonte die emotionale Wirkung von Farben und deren harmonische Kombination. Küppers hingegen legt einen stärkeren Fokus auf die physikalischen und psychologischen Aspekte der Farben und deren Wahrnehmung. 2. **Farbkreis**: Ittens Farbkreis ist ein zentrales Element seiner Theorie, das die Beziehung zwischen Farben veranschaulicht. Er unterscheidet zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben und nutzt diese Struktur, um harmonische Farbzusammenstellungen zu erklären. Küppers verwendet ebenfalls Farbkreise, jedoch mit einem anderen Ansatz, der mehr auf der praktischen Anwendung in der Kunst und im Design basiert. 3. **Farbkontraste**: Itten identifiziert verschiedene Arten von Farbkontrasten (z.B. Komplementärkontrast, Simultankontrast), die die Wirkung von Farben in der Komposition beeinflussen. Küppers hingegen betrachtet die Kontraste eher im Kontext der Farbwahrnehmung und deren psychologischen Effekte. 4. **Anwendung**: Ittens Ansatz ist stark künstlerisch geprägt und richtet sich an Maler und Designer, die mit Farben arbeiten. Küppers' Theorie hat einen breiteren Anwendungsbereich, der auch in der Farbpsychologie und Farbtherapie Anwendung findet. Insgesamt lässt sich sagen, dass Ittens Farbenlehre mehr auf künstlerische Aspekte fokussiert ist, während Küppers einen interdisziplinären Ansatz verfolgt, der auch wissenschaftliche und psychologische Dimensionen einbezieht.