Eine Tätowierung funktioniert im chemischen Bereich durch das Einbringen von Farbpigmenten in die Dermis, die mittlere Schicht der Haut. Hier ist eine Übersicht des Prozesses: 1. **Einbringen der Pigmente**: Beim Tätowieren wird eine Nadel verwendet, um die Haut zu durchstechen und Farbpigmente in die Dermis zu injizieren. Die Nadel sticht dabei mehrmals pro Sekunde in die Haut, um die Farbe gleichmäßig zu verteilen. 2. **Pigmente und ihre Zusammensetzung**: Die Farbpigmente bestehen aus verschiedenen chemischen Verbindungen. Diese können organische oder anorganische Stoffe sein. Zum Beispiel: - **Schwarze Tinte**: Häufig aus Ruß (Kohlenstoff) hergestellt. - **Rote Tinte**: Kann Quecksilbersulfid (Zinnober) oder organische Pigmente wie Naphtolrot enthalten. - **Blaue und grüne Tinten**: Oft aus Kupferverbindungen wie Kupferphthalocyanin hergestellt. - **Gelbe Tinte**: Kann aus Cadmiumsulfid oder organischen Pigmenten wie Curcumin bestehen. 3. **Reaktion des Körpers**: Nach dem Einbringen der Pigmente reagiert der Körper auf die Verletzung. Das Immunsystem sendet Makrophagen (Fresszellen) zur Stelle, um die Fremdstoffe zu beseitigen. Einige Pigmente werden von den Makrophagen aufgenommen, aber viele bleiben in der Dermis eingeschlossen, was die dauerhafte Natur der Tätowierung erklärt. 4. **Stabilität der Pigmente**: Die chemische Stabilität der Pigmente ist entscheidend für die Langlebigkeit und Beständigkeit der Tätowierung. Einige Pigmente können im Laufe der Zeit durch UV-Strahlung oder andere Umwelteinflüsse abgebaut werden, was zu einem Verblassen der Farben führt. 5. **Gesundheitsaspekte**: Es ist wichtig, dass die verwendeten Pigmente ungiftig und für den menschlichen Körper verträglich sind. Einige Pigmente können allergische Reaktionen oder andere gesundheitliche Probleme verursachen, weshalb die Zusammensetzung der Tätowierfarben reguliert und überwacht wird. Durch diese chemischen und biologischen Prozesse bleibt die Tätowierung dauerhaft in der Haut sichtbar.