Feuerwehren in Deutschland und weltweit werden regelmäßig auf mögliche Einsätze mit sogenannten ABC-Kampfstoffen (atomare, biologische und chemische Kampfstoffe) vorbereitet. Reale Einsätze mit tatsächlichen Kampfstoffen sind jedoch äußerst selten, da der Einsatz solcher Stoffe international streng geächtet ist. Dennoch gibt es einige dokumentierte Fälle und zahlreiche Einsätze mit Gefahrstoffen, die ähnliche Herausforderungen darstellen. **Beispiele für reale Einsätze:** 1. **Giftgasanschläge (z.B. Sarin-Anschlag in Tokio 1995):** Beim Anschlag in der Tokioter U-Bahn setzten Mitglieder der Aum-Sekte das Nervengas Sarin frei. Die Feuerwehr und Rettungskräfte mussten unter extremen Bedingungen zahlreiche Verletzte versorgen und dekontaminieren. [Wikipedia: Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn](https://de.wikipedia.org/wiki/Saringas-Anschlag_in_der_Tokioter_U-Bahn) 2. **Anthrax-Anschläge in den USA 2001:** Nach den Anschlägen vom 11. September wurden in den USA Briefe mit Milzbrandsporen (Anthrax) verschickt. Feuerwehr und Spezialkräfte waren an der Dekontamination von Gebäuden und der Sicherstellung von Proben beteiligt. [Wikipedia: Anthrax-Anschläge 2001](https://de.wikipedia.org/wiki/Anthrax-Anschl%C3%A4ge_2001) 3. **Chemieunfälle mit Kampfstoffverdacht:** In Deutschland und anderen Ländern gab es Einsätze, bei denen zunächst der Verdacht auf Kampfstoffe bestand, sich aber später als Fehlalarm oder als Einsatz mit anderen Gefahrstoffen herausstellte. Die Feuerwehr rückt in solchen Fällen mit speziellen ABC-Einheiten aus, um Messungen durchzuführen und ggf. zu dekontaminieren. 4. **Funde alter Kampfmittel:** Immer wieder werden bei Bauarbeiten alte Granaten oder Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die mit chemischen Kampfstoffen (z.B. Senfgas) gefüllt sein können. Die Feuerwehr unterstützt hier bei der Absicherung und Dekontamination. [Bundesamt für Bevölkerungsschutz: Kampfmittelbeseitigung](https://www.bbk.bund.de/DE/Themen/Kritische-Infrastrukturen/Kampfmittelbeseitigung/kampfmittelbeseitigung_node.html) **Fazit:** Reale Einsätze mit tatsächlich freigesetzten ABC-Kampfstoffen sind selten, aber Feuerwehren sind darauf vorbereitet. Häufiger sind Einsätze mit Gefahrstoffen aus Industrie, Verkehr oder bei Funden alter Kampfmittel, die ähnliche Maßnahmen erfordern. Die Spezialausrüstung und Ausbildung der Feuerwehr für ABC-Lagen ist daher ein wichtiger Bestandteil des Bevölkerungsschutzes.