Ist ein Lebenslauf mit Pflege eines Familienmitglieds unseriös?

Die Urban Legend, dass die Pflege eines Familienmitglieds im Lebenslauf unseriös sei, hält einer sachlichen Betrachtung nicht stand. Tatsächlich ist die Pflege eines Angehörigen eine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe, die viele Kompetenzen wie Organisation, Belastbarkeit, Empathie und Zeitmanagement erfordert. Immer mehr Unternehmen und Personalverantwortliche erkennen dies an und bewerten solche Angaben im Lebenslauf nicht negativ, sondern oft sogar positiv – insbesondere, wenn die Zeit plausibel und transparent dargestellt wird.

Wichtig ist, die Pflegezeit im Lebenslauf ehrlich und nachvollziehbar zu benennen, zum Beispiel als „Pflege eines Angehörigen“ oder „Familienpflege“. Es kann hilfreich sein, die dabei erworbenen Fähigkeiten kurz zu beschreiben. Unseriös wirkt es nur, wenn Lücken verschleiert oder unklar dargestellt werden.

Die Annahme, dass solche Angaben grundsätzlich unseriös seien, ist also ein Mythos. Offenheit und Authentizität werden in modernen Bewerbungsprozessen meist geschätzt.