Im DDR-Jugendstrafvollzug erlebten Neulinge nach dem Einschluss zur Nachtruhe oft verschiedene Aufnahmerituale von ihren Zellengenossen. Diese Rituale konnten von den älteren Insassen initiiert werden und hatten häufig den Zweck, die Hierarchie innerhalb der Zelle zu festigen und den Neulingen ihre Position im Gefängnissystem zu verdeutlichen. Typische Elemente dieser Rituale waren: 1. **Einschüchterung**: Neulinge wurden oft mit Drohungen oder Einschüchterungen konfrontiert, um ihre Unterordnung zu demonstrieren. 2. **Fragen und Befragungen**: Zellengenossen stellten Fragen zu den Gründen der Inhaftierung, um Informationen zu sammeln und den Neuling zu testen. 3. **Rituale der Akzeptanz**: In einigen Fällen mussten Neulinge bestimmte Aufgaben oder „Prüfungen“ bestehen, um von den anderen akzeptiert zu werden. 4. **Verhaltensregeln**: Ältere Insassen gaben oft ungeschriebene Regeln und Verhaltensweisen vor, die befolgt werden mussten, um Konflikte zu vermeiden. Diese Rituale waren Teil der sozialen Dynamik im Jugendstrafvollzug und spiegelten die oft rauen Bedingungen wider, unter denen die Insassen lebten.