Wie ist Othering, also Kulturalisierungen, Ethnisierungen, Rassifizierungen und Heteronormativität in die Postmigrationsgesellschaft eingelagert?

Antwort

In einer Postmigrationsgesellschaft, die durch eine hohe Diversität und das Zusammenleben verschiedener kultureller, ethnischer und sozialer Gruppen gekennzeichnet ist, spielt das Konzept des Othering eine zentrale Rolle. Othering bezieht sich auf die Praxis, bestimmte Gruppen als "anders" oder "fremd" zu definieren und sie dadurch von der als normativ betrachteten Mehrheitsgesellschaft abzugrenzen. Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen: 1. **Kulturalisierungen**: Hierbei werden kulturelle Unterschiede betont und oft essentialisiert, das heißt, sie werden als unveränderliche und grundlegende Eigenschaften einer Gruppe dargestellt. Dies kann zu Stereotypisierungen führen, bei denen bestimmte Verhaltensweisen oder Werte einer gesamten Gruppe zugeschrieben werden. 2. **Ethnisierungen**: Ethnische Unterschiede werden hervorgehoben und oft mit bestimmten sozialen oder wirtschaftlichen Positionen verknüpft. Dies kann zur Bildung von ethnischen Hierarchien führen, in denen bestimmte ethnische Gruppen als überlegen oder unterlegen betrachtet werden. 3. **Rassifizierungen**: Rassifizierung bezieht sich auf die Konstruktion von Rassenkategorien und die Zuweisung von Menschen zu diesen Kategorien basierend auf physischen Merkmalen wie Hautfarbe. Dies führt oft zu Diskriminierung und Ungleichbehandlung aufgrund vermeintlicher rassischer Unterschiede. 4. **Heteronormativität**: In einer heteronormativen Gesellschaft wird Heterosexualität als die Norm betrachtet, während andere sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten marginalisiert oder pathologisiert werden. Dies kann zu Diskriminierung und Ausschluss von LGBTQ+ Personen führen. In der Postmigrationsgesellschaft sind diese Formen des Othering oft miteinander verflochten und können sich gegenseitig verstärken. Sie tragen dazu bei, soziale Ungleichheiten zu reproduzieren und die Integration und Teilhabe bestimmter Gruppen zu erschweren. Gleichzeitig gibt es in solchen Gesellschaften auch Bestrebungen, diese Formen des Othering zu überwinden und inklusivere, diversitätssensible Ansätze zu entwickeln.

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