Intensive Elternschaft als Singularisierungsprogramm des Kindes nach Reckwitz diskutieren.

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Die These der intensiven Elternschaft als Singularisierungsprogramm des Kindes Andreas Reckwitz besagt, dass moderne Elternschaft zunehmend darauf abzielt, das Kind als einzigartiges Individuum zu fördern und zu entwickeln. Diese Form der Elternschaft ist geprägt von einem hohen Maß an Investition in die Bildung, Freizeitaktivitäten und persönliche Entwicklung des Kindes. Reckwitz argumentiert, dass diese intensive Elternschaft Teil eines breiteren gesellschaftlichen Trends zur Singularisierung ist, bei dem das Individuum als einzigartig und besonders hervorgehoben wird. In diesem Kontext wird das Kind nicht nur als Nachkomme, sondern als Projekt betrachtet, dessen Einzigartigkeit und Potenzial maximiert werden sollen. Dies führt zu einer intensiven Betreuung und Förderung, die oft mit hohen Erwartungen und einem starken Leistungsdruck verbunden ist. Die Singularisierung des Kindes kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Einerseits kann sie zu einer besseren individuellen Förderung und Entwicklung führen. Andererseits kann sie auch zu Überforderung und einem ständigen Vergleich mit anderen führen, was das Wohlbefinden des Kindes beeinträchtigen kann. Insgesamt zeigt Reckwitz' These, wie sich gesellschaftliche Veränderungen in der Art und Weise widerspiegeln, wie Eltern ihre Kinder erziehen und welche Erwartungen sie an deren Entwicklung haben.

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