Die Zeitfolgen, die mit verschwundenen Nukliden bestimmt werden, werden in absolute Altersangaben durch die Anwendung von Radiometrie und der Zerfallsgesetze von radioaktiven Isotopen übertragen. Hier sind die grundlegenden Schritte: 1. **Zerfallsgesetz**: Das Zerfallsgesetz beschreibt, wie die Anzahl der verbleibenden Nuklide im Laufe der Zeit abnimmt. Es wird oft in der Form \( N(t) = N_0 e^{-\lambda t} \) dargestellt, wobei \( N(t) \) die Anzahl der Nuklide zu einem bestimmten Zeitpunkt, \( N_0 \) die ursprüngliche Anzahl der Nuklide und \( \lambda \) die Zerfallskonstante ist. 2. **Halbwertszeit**: Jedes radioaktive Isotop hat eine charakteristische Halbwertszeit, die angibt, wie lange es dauert, bis die Hälfte der ursprünglichen Menge zerfallen ist. Diese Information ist entscheidend für die Altersbestimmung. 3. **Messung der Isotopenverhältnisse**: Um das Alter eines Materials zu bestimmen, wird das Verhältnis von dem verbleibenden radioaktiven Isotop zu seinen Zerfallsprodukten gemessen. Zum Beispiel wird bei der Uran-Blei-Datierung das Verhältnis von Uran-238 zu Blei-206 analysiert. 4. **Berechnung des Alters**: Mit den gemessenen Isotopenverhältnissen und der bekannten Halbwertszeit kann das Alter des Materials berechnet werden. Dies geschieht durch Umstellung des Zerfallsgesetzes, um die Zeit \( t \) zu isolieren. 5. **Umrechnung in Millionen Jahre (Ma)**: Das berechnete Alter wird dann in die gewünschte Einheit umgerechnet, häufig in Millionen Jahren (Ma), indem man die Zeit in Jahren durch 1.000.000 teilt. Durch diese Schritte können Wissenschaftler das Alter von Gesteinen, Fossilien und anderen Materialien präzise bestimmen.