2 Fragen zu Ökofonds

Ökofonds, also Fonds mit Fokus auf nachhaltige oder „grüne“ Investments, haben bis etwa 2023 aus mehreren Gründen sehr gut performt: 1. **Niedrige Zinsen:** Die Jahre bis 2022 waren von sehr niedrigen Zinsen geprägt. Das hat dazu geführt, dass viele Anleger nach renditestärkeren Alternativen gesucht haben – darunter auch nachhaltige Aktien und Fonds. 2. **Politische Unterstützung:** Es gab weltweit viele politische Initiativen und Förderprogramme für erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien, was die Kurse entsprechender Unternehmen gestützt hat. 3. **Trend zu Nachhaltigkeit:** Das Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist stark gestiegen. Viele Anleger und institutionelle Investoren haben gezielt in Ökofonds investiert, was die Nachfrage und damit die Kurse nach oben getrieben hat. Warum die Performance seit 2023 nachgelassen hat: 1. **Zinswende:** Die Zentralbanken haben die Zinsen deutlich erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Höhere Zinsen machen Anleihen wieder attraktiver und belasten vor allem wachstumsorientierte Unternehmen, wie sie oft in Ökofonds enthalten sind, weil deren zukünftige Gewinne weniger wert sind. 2. **Gewinnmitnahmen und Überbewertung:** Viele „grüne“ Aktien waren sehr hoch bewertet. Nach den starken Kursanstiegen kam es zu Gewinnmitnahmen und Kurskorrekturen. 3. **Schwäche bei Einzelwerten:** Einige große Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien oder Elektromobilität haben operative Probleme oder enttäuschende Geschäftszahlen gemeldet, was die Kurse belastet hat. 4. **Politische Unsicherheiten:** In einigen Ländern wurden Förderprogramme zurückgefahren oder es gab politische Unsicherheiten bezüglich der weiteren Unterstützung für nachhaltige Technologien. 5. **Konkurrenz durch andere Sektoren:** Mit der Erholung klassischer Branchen (z.B. Energie, Rohstoffe) und der Rückkehr zu traditionellen Investments haben viele Anleger umgeschichtet. Zusammengefasst: Die Kombination aus Zinsanstieg, Gewinnmitnahmen, operativen Problemen bei einigen „grünen“ Unternehmen und einer gewissen Sättigung des Nachhaltigkeitstrends hat dazu geführt, dass Ökofonds seit 2023 schwächer laufen.

Die allgemeine Zukunftsprognose für Ökofonds – also Fonds, die in nachhaltige, umweltfreundliche und sozial verantwortliche Unternehmen investieren – wird von vielen Experten als positiv eingeschätzt. Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. **Wachsende Nachfrage:** Immer mehr Anleger, insbesondere jüngere Generationen, legen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein bei ihren Investitionen. Das führt zu einer steigenden Nachfrage nach Ökofonds. 2. **Regulatorische Unterstützung:** Die Politik fördert nachhaltige Geldanlagen zunehmend, etwa durch die EU-Offenlegungsverordnung oder die Taxonomie-Verordnung. Das schafft mehr Transparenz und Vertrauen in nachhaltige Fonds. 3. **Langfristige Renditechancen:** Studien zeigen, dass nachhaltige Investments langfristig oft mindestens so rentabel sind wie konventionelle Anlagen. Unternehmen, die Umwelt- und Sozialstandards einhalten, gelten zudem als zukunftssicherer. 4. **Klimawandel und Energiewende:** Die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen, sorgt für Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Technologien und grüne Infrastruktur – Bereiche, in die Ökofonds häufig investieren. 5. **Risikoaspekte:** Unternehmen, die Umwelt- und Sozialrisiken ignorieren, sind zunehmend mit Reputations- und Finanzrisiken konfrontiert. Ökofonds können helfen, solche Risiken zu minimieren. **Fazit:** Die Aussichten für Ökofonds sind insgesamt gut. Sie profitieren von gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Trends hin zu mehr Nachhaltigkeit. Allerdings bleibt auch bei Ökofonds ein gewisses Marktrisiko bestehen, und die Auswahl des richtigen Fonds ist entscheidend. Weitere Informationen findest du beispielsweise bei [Finanztip](https://www.finanztip.de/oekofonds/) oder [Stiftung Warentest](https://www.test.de/thema/oekofonds/).