1 Frage zu Selbsteintritt

Das Recht des Selbsteintritts beim Spediteur bezieht sich auf die Möglichkeit des Spediteurs, im Falle von Schwierigkeiten oder Problemen während der Durchführung des Transportauftrags eigenständig Maßnahmen zu ergreifen, um die Lieferung zu sichern oder zu optimieren. Dies kann beispielsweise die Entscheidung umfassen, alternative Transportmittel zu nutzen, Umleitungen zu fahren oder zusätzliche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Im deutschen Handelsrecht ist dieses Recht im Handelsgesetzbuch (HGB) verankert. Der Spediteur hat die Pflicht, die Interessen des Auftraggebers zu wahren, und kann daher in bestimmten Situationen eigenständig handeln, um Schäden zu vermeiden oder die Transportkette aufrechtzuerhalten. Der Selbsteintritt ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden, wie etwa die Notwendigkeit und Angemessenheit der Maßnahmen. Wichtig ist, dass der Spediteur in der Regel verpflichtet ist, den Auftraggeber über solche Maßnahmen zu informieren, es sei denn, eine sofortige Handlung ist erforderlich, um einen Schaden abzuwenden. Der Spediteur muss dabei stets im besten Interesse des Auftraggebers handeln und die Kosten für die zusätzlichen Maßnahmen können unter bestimmten Umständen dem Auftraggeber in Rechnung gestellt werden.