3 Fragen zu Schließkraft

Die Schließkraft einer Spritzgussmaschine ist ein entscheidendes Kriterium, das angibt, wie viel Kraft benötigt wird, um die Form während des Einspritzvorgangs geschlossen zu halten. Sie wird in der Regel in Tonnen (t) angegeben. Die Wahl der richtigen Schließkraft hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter: 1. **Formgröße und -volumen**: Größere Formen erfordern eine höhere Schließkraft, um die Formhälften zusammenzuhalten. 2. **Material**: Unterschiedliche Kunststoffe haben unterschiedliche Fließverhalten und benötigen daher unterschiedliche Schließkräfte. 3. **Wandstärke des Teils**: Dickere Wände erfordern mehr Kraft, um die Form zu schließen. 4. **Prozessbedingungen**: Temperatur und Druck während des Spritzgussprozesses können ebenfalls die benötigte Schließkraft beeinflussen. Um die passende Schließkraft zu bestimmen, wird oft eine Faustregel verwendet, die besagt, dass man etwa 1 bis 2 Tonnen Schließkraft pro 100 cm² der Formfläche einplanen sollte. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen des Projekts zu berücksichtigen, um die richtige Maschine auszuwählen.

Die gängigen Schließkräfte bei Spritzgussmaschinen variieren je nach Größe und Art der Maschine sowie dem zu verarbeitenden Material. In der Regel liegen die Schließkräfte zwischen 500 kN (Kilonewton) für kleinere Maschinen und über 10.000 kN für große industrielle Maschinen. Kleinere Maschinen, die für einfache Anwendungen oder kleine Teile verwendet werden, haben oft Schließkräfte von 500 bis 2.500 kN. Mittlere Maschinen, die für komplexere Teile oder größere Serienproduktionen eingesetzt werden, haben Schließkräfte von 2.500 bis 5.000 kN. Große Maschinen, die für die Herstellung von großen oder komplexen Bauteilen, wie sie in der Automobilindustrie vorkommen, verwendet werden, können Schließkräfte von 5.000 kN bis über 10.000 kN erreichen. Die Wahl der Schließkraft hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und das Gewicht des Formwerkzeugs, die Art des Materials und die Geometrie des zu spritzenden Teils.

Die chronologische Anordnung der Schließkräfte in einer Spritzgussmaschine erfolgt in mehreren Schritten: 1. **Schließen der Form**: Die Schließkräfte werden aktiviert, um die Formhälften zusammenzudrücken und eine Dichtheit zu gewährleisten, bevor der Spritzgussprozess beginnt. 2. **Einspritzen des Materials**: Während des Einspritzvorgangs bleibt die Schließkraft aktiv, um den Druck im Formhohlraum aufrechtzuerhalten und ein Auslaufen des Materials zu verhindern. 3. **Halten der Form**: Nach dem Einspritzen wird die Schließkraft weiterhin aufrechterhalten, um das Material während der Abkühlung und Aushärtung in der Form zu halten. 4. **Öffnen der Form**: Nach der Aushärtung wird die Schließkraft reduziert, um die Form zu öffnen und das fertige Teil zu entnehmen. 5. **Rückkehr zur Ausgangsposition**: Die Schließkraft wird vollständig abgebaut, und die Maschine kehrt in die Ausgangsposition zurück, um den nächsten Zyklus zu beginnen. Diese Schritte sind entscheidend für die Qualität und Effizienz des Spritzgussprozesses.