2 Fragen zu Probenpraeparation

Die Probenpräparation als wissenschaftliche Methode hat sich über viele Jahrhunderte entwickelt. Die systematische Vorbereitung von Proben für die mikroskopische Untersuchung begann im 17. Jahrhundert, als Antonie van Leeuwenhoek und Robert Hooke erste mikroskopische Beobachtungen durchführten. Die Techniken wurden im Laufe der Zeit verfeinert insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert, als die Mikroskopie und die Materialwissenschaften große Fortschritte machten. Es gibt also keinen spezifischen Zeitpunkt der "Entdeckung", sondern eine kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung der Methoden.

Die Probenpräparation für die Bestimmung des Weichmachergehalts in PVC (Polyvinylchlorid) und Weichmischungen erfolgt in mehreren Schritten: 1. **Probenahme: Zunächst wird eine repräsentative Probe des PVC-Materials entnommen. Es ist wichtig, dass die Probe homogen ist und die typischen Eigenschaften des gesamten Materials widerspiegelt. 2. **Zerkleinerung**: Die Probe wird mechanisch zerkleinert, um die Oberfläche zu vergrößern und eine gleichmäßige Analyse zu ermöglichen. Dies kann durch Mahlen oder Schneiden erfolgen. 3. **Lösungsmittelwahl**: Ein geeignetes Lösungsmittel wird ausgewählt, um die Weichmacher aus dem PVC zu extrahieren. Häufig verwendete Lösungsmittel sind Toluol, Hexan oder Aceton, abhängig von der Art des Weichmachers. 4. **Extraktion**: Die zerkleinerte Probe wird mit dem Lösungsmittel in einem geeigneten Behälter (z.B. Soxhlet-Extraktor oder Rührgefäß) behandelt. Die Extraktion kann durch Schütteln, Rühren oder Erwärmen unterstützt werden, um die Löslichkeit der Weichmacher zu erhöhen. 5. **Filtration**: Nach der Extraktion wird die Lösung gefiltert, um feste Partikel zu entfernen. Dies kann durch einfache Filtration oder Zentrifugation erfolgen. 6. **Verdampfung**: Das Lösungsmittel wird durch Verdampfung entfernt, um die extrahierten Weichmacher zu konzentrieren. Dies geschieht häufig unter Vakuum, um die Temperatur zu kontrollieren und thermische Zersetzung zu vermeiden. 7. **Analyse**: Der verbleibende Rückstand, der die Weichmacher enthält, wird dann analysiert. Dies kann durch verschiedene Methoden erfolgen, wie z.B. Gaschromatographie (GC) oder Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC), je nach den spezifischen Anforderungen und der Art der Weichmacher. 8. **Quantifizierung**: Die Menge der Weichmacher wird quantifiziert und in Bezug auf die Gesamtmasse der Probe angegeben, um den Weichmachergehalt zu bestimmen. Es ist wichtig, alle Schritte sorgfältig durchzuführen, um genaue und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.