2 Fragen zu Pflanzengifte

Die 4. Auflage von "Giftpflanzen, Pflanzengifte" von Roth, Daunderer und Kormann erschien im Jahr 1994.

Die letale Dosis (LD50) von Rohopium ist schwer exakt anzugeben, da Rohopium ein Naturprodukt mit schwankendem Gehalt an Wirkstoffen ist. Rohopium enthält hauptsächlich Morphin (etwa 10–20 %), daneben Codein, Thebain und andere Alkaloide. Die Toxizität hängt daher stark vom Morphingehalt ab. Für Morphin gilt beim Menschen eine letale Dosis von etwa **120–250 mg** für einen Erwachsenen ohne Opioid-Toleranz (oral aufgenommen). Rohopium enthält, je nach Qualität, etwa 10 % Morphin. Das bedeutet, dass **1–2,5 g reines Morphin** tödlich sein können, was etwa **10–25 g Rohopium** entspricht. Zum Vergleich: - **Rizin** (aus Rizinussamen): LD50 beim Menschen ca. 1–20 mg/kg Körpergewicht (oral) - **Aconitin** (aus Eisenhut): tödliche Dosis ca. 1–2 mg - **Nikotin**: tödliche Dosis ca. 30–60 mg (oral, für Erwachsene) - **Digitalis-Glykoside** (aus Fingerhut): tödliche Dosis ca. 2 mg Rohopium ist also deutlich weniger toxisch als viele klassische Pflanzengifte wie Rizin oder Aconitin, aber immer noch sehr gefährlich, insbesondere wegen der Atemdepression durch Morphin. Quellen: - [Morphin – Toxikologie](https://www.giftinfo.ch/toxdat/toxdaten/show/toxid/104) - [Opium – Toxikologie](https://www.giftinfo.ch/toxdat/toxdaten/show/toxid/103) - [Morphin – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Morphin#Toxizit%C3%A4t)