3 Fragen zu Marcumar

Marcumar (Wirkstoff: Phenprocoumon) ist ein orales Antikoagulans, das zur Hemmung der Blutgerinnung eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten. **Wirkmechanismus:** Marcumar hemmt die Synthese von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren (Faktor II, VII, IX und X) in der Leber. Vitamin K ist notwendig für die Aktivierung dieser Gerinnungsfaktoren. Durch die Hemmung der Vitamin-K-Reduktase wird die Regeneration von Vitamin K verhindert, was zu einer verminderten Produktion der aktiven Gerinnungsfaktoren führt und somit die Blutgerinnung verlangsamt. **Wirkeintritt:** Der Wirkeintritt von Marcumar ist verzögert, da es erst die bereits im Blut vorhandenen aktiven Gerinnungsfaktoren abbauen muss. Die volle antikoagulative Wirkung tritt in der Regel nach 36 bis 72 Stunden ein. **Wirkdauer nach Absetzen:** Nach dem Absetzen von Marcumar bleibt die gerinnungshemmende Wirkung noch einige Tage bestehen. Die Halbwertszeit von Phenprocoumon beträgt etwa 5 bis 6 Tage, was bedeutet, dass es mehrere Tage dauert, bis das Medikament vollständig aus dem Körper eliminiert ist. Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes normalisiert sich in der Regel innerhalb von 7 bis 10 Tagen nach dem Absetzen. Es ist wichtig, die Therapie mit Marcumar unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen und regelmäßige Blutuntersuchungen (INR-Wert) durchzuführen, um die richtige Dosierung und Wirksamkeit zu gewährleisten.

Clarithromycin kann die Wirkung von Marcumar (Warfarin) verstärken, da es die Metabolisierung von Warfarin in der Leber hemmt. Dies kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen. Bei einer Umstellung auf Apixaban ist es wichtig zu beachten, dass Apixaban nicht die gleiche Wechselwirkung mit Clarithromycin hat wie Warfarin. Apixaban wird nicht über die gleichen Enzyme metabolisiert, was bedeutet, dass die Wechselwirkungen weniger ausgeprägt sind. Dennoch sollte die Umstellung immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um die Dosierung und das Risiko von Nebenwirkungen zu überwachen. Es ist ratsam, den behandelnden Arzt über alle Medikamente zu informieren, die eingenommen werden.

Ja, als Marcumar-Patient (Marcumar = Phenprocoumon, ein Blutverdünner) kann man in der Regel Novaminsulfon (auch bekannt als Metamizol) einnehmen. Novaminsulfon ist ein Schmerz- und Fiebermittel, das nicht wie viele andere Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, ASS) die Blutgerinnung beeinflusst. Daher gilt es als relativ sicher bei Patienten, die mit Marcumar behandelt werden. Wichtige Hinweise: - **Keine Wechselwirkung mit der Blutgerinnung:** Novaminsulfon erhöht nicht das Blutungsrisiko wie z. B. nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR). - **Individuelle Risiken beachten:** Es gibt seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine Agranulozytose (starke Verminderung der weißen Blutkörperchen). Bei Anzeichen von Infektionen (Fieber, Halsschmerzen) sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. - **Absprache mit dem Arzt:** Vor der Einnahme sollte immer der behandelnde Arzt informiert werden, da individuelle Faktoren (weitere Medikamente, Vorerkrankungen) zu berücksichtigen sind. Fazit: Novaminsulfon ist bei Marcumar-Therapie meist möglich, aber immer Rücksprache mit dem Arzt halten!