5 Fragen zu Kirschbaeume

Im Frühling durchlaufen Kirschbäume mehrere Entwicklungsstadien: 1. **Knospenbildung**: Bereits im späten Winter beginnen die Knospen zu schwellen. Dies ist das erste Anzeichen dafür, dass der Baum aus der Winterruhe erwacht. 2. **Blattknospen öffnen sich**: Die Blattknospen öffnen sich und kleine, grüne Blätter beginnen zu erscheinen. 3. **Blütenknospen öffnen sich**: Kurz nach den Blattknospen öffnen sich die Blütenknospen. Dies führt zu einer spektakulären Blüte, die je nach Sorte und Klima zwischen März und Mai stattfindet. 4. **Bestäubung**: Während der Blütezeit werden die Blüten von Bienen und anderen Insekten bestäubt. Dies ist entscheidend für die Fruchtbildung. 5. **Fruchtansatz**: Nach der Bestäubung entwickeln sich die Blüten zu kleinen Früchten. Diese wachsen und reifen im Laufe des Frühlings und Sommers. 6. **Blattwachstum**: Parallel zur Fruchtentwicklung wachsen die Blätter weiter und tragen zur Photosynthese bei, die für das Wachstum und die Reifung der Früchte notwendig ist. Diese Phasen können je nach Wetterbedingungen und Kirschbaumsorte variieren.

Kirschbäume können auf verschiedene Weise vermehrt werden, wobei die häufigsten Methoden die Veredelung und das Pflanzen von Samen sind. Hier sind die grundlegenden Schritte für beide Methoden: ### Veredelung 1. **Auswahl der Unterlage**: Wähle eine geeignete Unterlage, die gut an die Boden- und Klimabedingungen deines Gartens angepasst ist. 2. **Edelreiser schneiden**: Schneide im Winter, wenn der Baum ruht, Edelreiser von einem gesunden Kirschbaum. Diese sollten etwa bleistiftdick und 15-20 cm lang sein. 3. **Veredelungstechniken**: Es gibt verschiedene Techniken wie Kopulation, Geißfußveredelung oder Okulation. Eine gängige Methode ist die Kopulation: - Schneide die Unterlage und den Edelreiser schräg an. - Füge die beiden Teile so zusammen, dass die Kambiumschichten (die grüne Schicht unter der Rinde) aufeinanderliegen. - Fixiere die Verbindung mit Veredelungsband oder einem speziellen Veredelungsgummi. 4. **Pflege**: Halte die Veredelungsstelle feucht und schütze sie vor extremen Wetterbedingungen. Nach einigen Wochen sollte die Veredelung anwachsen. ### Samenpflanzung 1. **Samen sammeln**: Sammle Kirschkerne von reifen Kirschen. 2. **Stratifizierung**: Um die Keimung zu fördern, müssen die Samen eine Kälteperiode durchlaufen. Lege die Samen in feuchten Sand und bewahre sie für 2-3 Monate im Kühlschrank auf. 3. **Aussaat**: Pflanze die stratifizierten Samen im Frühjahr in gut durchlässigen Boden, etwa 2-3 cm tief. 4. **Pflege**: Halte den Boden feucht, aber nicht nass. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern. 5. **Pikieren**: Wenn die Sämlinge groß genug sind, können sie in größere Töpfe oder direkt ins Freiland verpflanzt werden. Beachte, dass Kirschbäume aus Samen nicht immer die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze haben, da sie genetisch variabel sind. Veredelung ist daher die bevorzugte Methode, um sortenreine Bäume zu erhalten.

Kirschbäume sollten idealerweise im späten Winter oder frühen Frühling beschnitten werden, bevor die Knospen zu schwellen beginnen, also zwischen Februar und März. Dies fördert ein gesundes Wachstum und minimiert das Risiko von Krankheiten. Bei Süßkirschen ist es wichtig, den Schnitt in der Zeit durchzuführen, wenn die Bäume noch in der Ruhephase sind, während Sauerkirschen auch nach der Ernte im Sommer beschnitten werden können.

Eine präventive Behandlung deines Kirschbaums gegen Pilzkrankheiten im Herbst ist grundsätzlich möglich, aber der optimale Zeitpunkt und die Wirksamkeit hängen von der jeweiligen Pilzkrankheit ab. **Wichtige Hinweise:** - **Herbstbehandlung:** Viele Pilzsporen überwintern an abgefallenen Blättern oder in Rindenritzen. Eine Spritzung im Herbst (nach dem Laubfall) mit einem zugelassenen Fungizid kann helfen, die Infektionsgefahr im nächsten Jahr zu reduzieren. Besonders bei Monilia-Spitzendürre oder Schrotschusskrankheit wird dies empfohlen. - **Kupferhaltige Präparate:** Im Hausgarten werden oft kupferhaltige Fungizide (z. B. Kupferkalk) nach dem Laubfall eingesetzt. Diese wirken vorbeugend gegen viele Pilzkrankheiten. - **Wirkung:** Eine Herbstspritzung kann die Infektionslast senken, ersetzt aber nicht die Frühjahrsbehandlung, wenn die Hauptinfektionszeit beginnt. - **Alternativen:** Entferne abgefallenes Laub und befallene Früchte, um die Pilzlast zu verringern. Das ist eine wichtige ergänzende Maßnahme. - **Zulassung und Umwelt:** Achte darauf, nur für Obstbäume zugelassene Mittel zu verwenden und die Anwendungshinweise zu beachten. Kupferpräparate dürfen nur in begrenzter Menge eingesetzt werden. **Fazit:** Eine präventive Spritzung im Herbst kann sinnvoll sein, ist aber nur ein Baustein im Pflanzenschutz. Die wichtigste Maßnahme bleibt die Hygiene (Entfernung von befallenem Material) und ggf. eine gezielte Behandlung im Frühjahr. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Bundesinformationszentrum Landwirtschaft](https://www.bzfe.de/lebensmittel/obst/gartenobst/kirschbaum-pflegen/) oder bei [pflanzenschutzdienst.de](https://www.pflanzenschutzdienst.de/). **Tipp:** Informiere dich über die in deinem Garten auftretenden Pilzkrankheiten, um gezielt und zum richtigen Zeitpunkt zu handeln.

Im Winter durchlaufen Kirschbäume eine Ruhephase, die als Winterruhe oder Dormanz bezeichnet wird. Während dieser Zeit verlangsamen sie ihr Wachstum und ihre Stoffwechselaktivitäten erheblich, um Energie zu sparen und sich vor den kalten Temperaturen zu schützen. Die Blätter fallen ab, und der Baum konzentriert seine Ressourcen auf die Wurzeln und das Holz, um Schäden durch Frost zu minimieren. Diese Ruhephase ist wichtig, damit der Baum im Frühjahr wieder kräftig austreiben und blühen kann.