3 Fragen zu Emergenz

Ein klassisches Beispiel für Emergenz in der Systemtheorie ist das Verhalten von Ameisenkolonien. Einzelne Ameisen folgen einfachen Regeln und haben begrenzte Fähigkeiten und Informationen. Doch durch ihre Interaktionen entsteht ein komplexes, koordiniertes Verhalten der gesamten Kolonie, wie etwa die effiziente Suche nach Nahrung, der Bau von Nestern oder die Verteidigung gegen Feinde. Diese kollektiven Verhaltensweisen sind emergente Eigenschaften, die nicht direkt aus den Eigenschaften der einzelnen Ameisen abgeleitet werden können, sondern erst durch das Zusammenspiel vieler Individuen entstehen.

Dieser Prozess wird als "Emergenz" bezeichnet. Emergenz beschreibt das Phänomen, bei dem durch das Zusammenspiel von Elementen eines Systems neue Eigenschaften oder Strukturen entstehen, die in den einzelnen Elementen nicht vorhanden sind.

"Emergent" bezeichnet etwas, das sich aus einfacheren Elementen oder Systemen entwickelt und dabei neue Eigenschaften oder Verhaltensweisen annimmt, die nicht aus den einzelnen Komponenten vorhersehbar sind. In verschiedenen Kontexten, wie in der Biologie, Soziologie oder Informatik, beschreibt der Begriff oft, wie komplexe Systeme aus der Interaktion ihrer Teile entstehen. Ein Beispiel dafür ist das Verhalten von Schwärmen, bei dem die kollektive Bewegung von Vögeln oder Fischen nicht durch ein einzelnes Tier, sondern durch die Interaktion aller Tiere im Schwarm entsteht.