2 Fragen zu Bodendaemmung

Für eine nachträgliche Bodendämmung (z. B. Kellerdecke, Geschossdecke oder Bodenplatte) gibt es verschiedene Dämmstoffe und Systeme. Die Auswahl hängt von baulichen Gegebenheiten, Budget und gewünschten Dämmwerten ab. Der wichtigste Kennwert ist der **U-Wert** (Wärmedurchgangskoeffizient, W/m²K): Je niedriger, desto besser die Dämmwirkung. **Gängige Dämmstoffe und ihre typischen λ-Werte (Wärmeleitfähigkeit λ in W/mK):** 1. **Polyurethan (PUR/PIR-Hartschaumplatten):** - λ ≈ 0,022–0,028 W/mK - Sehr gute Dämmwirkung bei geringer Dicke - Feuchteunempfindlich, druckfest 2. **Polystyrol (EPS/XPS):** - λ ≈ 0,030–0,040 W/mK - Günstig, druckfest (XPS besonders für erdberührte Bereiche) - EPS für trockene Innenbereiche, XPS auch für feuchte Keller 3. **Mineralwolle (Steinwolle, Glaswolle):** - λ ≈ 0,032–0,040 W/mK - Nicht brennbar, schalldämmend - Weniger druckfest, daher eher für Decken von unten 4. **Holzfaserplatten:** - λ ≈ 0,036–0,050 W/mK - Ökologisch, diffusionsoffen - Weniger druckfest, eher für Holzbalkendecken **Bester U-Wert:** - Mit PUR/PIR-Platten erreichst du bei gleicher Dicke die besten U-Werte. - Beispiel: 10 cm PUR (λ = 0,025) ergibt einen U-Wert von ca. 0,25 W/m²K. - Je dicker die Dämmung, desto niedriger der U-Wert. **Empfehlung:** - Für Kellerdecken: PUR/PIR oder EPS/XPS-Platten von unten an die Decke kleben/dübeln. - Für begehbare Böden: XPS oder druckfeste PUR-Platten unter Estrich. - Ziel-U-Wert für förderfähige Sanierung: ≤ 0,25 W/m²K (gemäß GEG 2024). **Fazit:** **PUR/PIR-Hartschaumplatten** bieten die beste Dämmwirkung (niedrigster U-Wert) bei geringster Aufbauhöhe. Für ökologische Lösungen sind Holzfaserplatten eine Alternative, aber mit etwas schlechterem U-Wert. **Weitere Infos:** - [U-Wert-Rechner und Infos](https://www.u-wert.net/) - [Bundesverband Dämmstoffe](https://www.daemmt-besser.de/) Bei der Auswahl immer auf die baulichen Gegebenheiten und Anforderungen (z. B. Brandschutz, Feuchte) achten!

Das Erdreich ist tatsächlich im Winter oft wärmer als die Außenluft, aber trotzdem ist eine Bodendämmung bei Gebäuden wichtig. Hier sind die Hauptgründe: 1. **Wärmeverlust verhindern:** Auch wenn das Erdreich wärmer als die Außenluft ist, ist es in der Regel immer noch deutlich kälter als die gewünschte Raumtemperatur im Haus. Ohne Bodendämmung entweicht Wärme aus dem Gebäude in den Boden, was zu höheren Heizkosten führt. 2. **Feuchtigkeitsschutz:** Eine gute Bodendämmung hilft, Feuchtigkeit aus dem Erdreich vom Gebäude fernzuhalten. Das schützt vor Schimmel und Bauschäden. 3. **Komfort:** Gedämmte Böden fühlen sich wärmer an und sorgen für ein angenehmeres Wohnklima, besonders im Erdgeschoss. 4. **Energieeffizienz:** Die Energieeinsparverordnung (GEG) und andere Vorschriften verlangen eine bestimmte Dämmung, um den Energieverbrauch zu senken und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Zusammengefasst: Auch wenn das Erdreich wärmer als die Außenluft ist, reicht diese Temperatur nicht aus, um ohne Dämmung ein behagliches und energieeffizientes Wohnklima zu schaffen.