4 Fragen zu Asepsis

Asepsis kann durch verschiedene Methoden erreicht werden, wobei Sterilisation eine der effektivsten ist. Sterilisation tötet alle Mikroorganismen ab und sorgt für eine keimfreie Umgebung. Allerdings gibt es auch andere Techniken zur Erreichung von Asepsis, wie z.B. Desinfektion, die zwar nicht alle Mikroben abtötet, aber die Anzahl der pathogenen Keime erheblich reduziert. Zudem spielen auch hygienische Praktiken, wie das Tragen von Handschuhen und das Reinigen von Oberflächen, eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Asepsis. Daher ist Sterilisation nicht die einzige Methode, um Asepsis zu erreichen, sondern Teil eines umfassenderen Ansatzes.

Asepsis undisepsis sind zwei Konzepte in der Infektionskontrolle, die sich auf die Verhinderung von Infektionen beziehen, jedoch unterschiedliche Ansätze verfolgen. **Asepsis** bezieht sich auf die Gesamtheit der Maßnahmen, die ergriffen werden, um das Vorhandensein von Mikroorganismen in einem bestimmten Bereich zu verhindern. Dies geschieht häufig in chirurgischen Umgebungen, wo sterile Techniken angewendet werden, um sicherzustellen, dass keine Keime in den Operationsbereich gelangen. Asepsis umfasst die Verwendung von sterilen Instrumenten, das Tragen von Schutzkleidung und die Schaffung einer sterilen Umgebung. **Antisepsis** hingegen bezieht sich auf die Anwendung von chemischen Substanzen (Antiseptika), um Mikroorganismen auf lebendem Gewebe abzutöten oder deren Wachstum zu hemmen. Antiseptika werden häufig zur Desinfektion von Haut oder Wunden eingesetzt, um das Risiko einer Infektion zu verringern. Zusammengefasst: Asepsis zielt darauf ab, Keime fernzuhalten, während Antisepsis darauf abzielt, vorhandene Keime abzutöten oder deren Wachstum zu hemmen.

Der aseptische Verbandwechsel bei Verbrennungswunden umfasst mehrere wichtige Schritte, um Infektionen zu vermeiden und die Wundheilung zu fördern. Hier sind die grundlegenden Schritte: 1. **Vorbereitung**: - Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen oder desinfizieren. - Alle benötigten Materialien (sterile Verbände, Scheren, Pinzetten, sterile Handschuhe, Wunddesinfektionsmittel) bereitstellen. 2. **Schutzmaßnahmen**: - Sterile Handschuhe anziehen, um die Wunde vor Keimen zu schützen. - Bei Bedarf eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. 3. **Alte Verbände entfernen**: - Vorsichtig den alten Verband abnehmen, ohne die Wunde zusätzlich zu reizen. - Bei verklebten Verbänden kann es hilfreich sein, diese mit einer sterilen Lösung zu befeuchten. 4. **Wunde reinigen**: - Die Wunde vorsichtig mit einer sterilen Lösung (z.B. Kochsalzlösung) reinigen, um Schmutz und abgestorbenes Gewebe zu entfernen. - Sanft abtrocknen, ohne die Wunde zu rubbeln. 5. **Wundbehandlung**: - Bei Bedarf eine antiseptische Salbe oder ein Wundgel auftragen, je nach Art der Verbrennung und ärztlicher Anweisung. 6. **Neuen Verband anlegen**: - Einen neuen, sterilen Verband anlegen, der die Wunde gut abdeckt und schützt. - Sicherstellen, dass der Verband nicht zu fest sitzt, um die Blutzirkulation nicht zu beeinträchtigen. 7. **Nachsorge**: - Die Hände nach dem Verbandwechsel erneut gründlich waschen. - Den Patienten über die Pflege der Wunde und Anzeichen einer Infektion informieren (z.B. Rötung, Schwellung, Eiter). 8. **Dokumentation**: - Den Verbandwechsel und den Zustand der Wunde dokumentieren, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Diese Schritte sollten stets unter Berücksichtigung der individuellen Situation des Patienten und der spezifischen Anweisungen des behandelnden Arztes durchgeführt werden.

Fehlende Materialien während aseptischer Tätigkeiten, wie bei der Anlage eines zentralen venösen Katheters (ZVK) oder einer percutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG), können zu erheblichen Ablenkungen und Fehlern in hygienischen Prozessen führen. Wenn Materialien fehlen, müssen Pflegekräfte möglicherweise improvisieren oder zusätzliche Zeit aufwenden, um die benötigten Utensilien zu beschaffen. Dies kann die Konzentration stören und das Risiko erhöhen, dass Hygienestandards nicht eingehalten werden. Ablenkungen können auch durch Stress oder Zeitdruck entstehen, was die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, wie z.B. Kontamination oder falscher Handhabung, erhöht. Um diese Risiken zu minimieren, ist es wichtig, eine gründliche Vorbereitung und Materialkontrolle vor aseptischen Eingriffen durchzuführen. Regelmäßige Schulungen und Checklisten können ebenfalls helfen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Materialien vorhanden sind und die Hygienestandards eingehalten werden.