Der Novel Object Recognition (NOR) Test ist ein verhaltensbasierter Test, der häufig in der Neurowissenschaft und Psychologie verwendet wird, um das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten von Tieren, insbesondere Nagetieren, zu bewerten. Der Test basiert auf der natürlichen Neigung von Tieren, neue Objekte gegenüber bekannten Objekten zu erkunden. Hier ist ein typischer Ablauf des NOR-Tests: 1. **Habituationsphase**: Das Tier wird in die Testarena gesetzt, um sich an die Umgebung zu gewöhnen. Diese Phase kann mehrere Minuten bis Stunden dauern und wird oft über mehrere Tage wiederholt. 2. **Trainingsphase**: Zwei identische Objekte werden in die Arena gestellt, und das Tier darf diese für eine bestimmte Zeit erkunden. Diese Phase dient dazu, dass das Tier die Objekte kennenlernt. 3. **Testphase**: Nach einer bestimmten Verzögerungszeit (die von Minuten bis zu Tagen variieren kann) wird eines der bekannten Objekte durch ein neues Objekt ersetzt. Das Tier wird dann wieder in die Arena gesetzt und seine Erkundung der Objekte wird beobachtet und aufgezeichnet. 4. **Datenanalyse**: Die Zeit, die das Tier mit der Erkundung des neuen Objekts im Vergleich zum bekannten Objekt verbringt, wird gemessen. Ein Tier mit intaktem Gedächtnis wird mehr Zeit mit dem neuen Objekt verbringen, da es das bekannte Objekt bereits kennt. Der NOR-Test ist nützlich, um Gedächtnisstörungen zu identifizieren und die Wirkung von pharmakologischen oder genetischen Manipulationen auf das Gedächtnis zu untersuchen.