Die Bernoulli-Gleichung ist ein fundamentales Prinzip in der Fluidmechanik, das die Beziehung zwischen Druck, Geschwindigkeit und Höhe eines strömenden Fluids beschreibt. Sie basiert auf dem Energieerhaltungss und gilt für ideale, inkompressible und reibungsfreie Fluide. Hier sind die wesentlichen Punkte: 1. **Form der Bernoulli-Gleichung**: Die allgemeine Form lautet: \[ P + \frac{1}{2} \rho v^2 + \rho g h = \text{konstant} \] wobei: - \( P \) der statische Druck des Fluids ist, - \( \rho \) die Dichte des Fluids, - \( v \) die Strömungsgeschwindigkeit, - \( g \) die Erdbeschleunigung, - \( h \) die Höhe über einem Referenzniveau. 2. **Annahmen**: - Das Fluid ist inkompressibel (Dichte bleibt konstant). - Es gibt keine viskosen Verluste (reibungslos). - Die Strömung ist stationär (die Eigenschaften des Fluids ändern sich nicht mit der Zeit). - Die Strömung ist entlang einer Stromlinie. 3. **Anwendungen**: - Berechnung von Strömungsgeschwindigkeiten in Rohren. - Analyse von Auftrieb bei Flugzeugen (Bernoulli-Effekt). - Bestimmung von Druckänderungen in verschiedenen Strömungsbedingungen. 4. **Spezielle Fälle**: - In einem horizontalen Rohr ohne Höhenunterschiede vereinfacht sich die Gleichung zu: \[ P_1 + \frac{1}{2} \rho v_1^2 = P_2 + \frac{1}{2} \rho v_2^2 \] - Dies zeigt, dass ein Anstieg der Geschwindigkeit mit einem Rückgang des Drucks einhergeht. 5. **Limitierungen**: - Die Bernoulli-Gleichung ist nicht anwendbar in Fällen mit signifikanten Viskositätsverlusten oder bei kompressiblen Strömungen (z.B. Gase bei hohen Geschwindigkeiten). 6. **Erweiterungen**: - In der realen Welt können zusätzliche Faktoren wie Viskosität, Turbulenzen und Wärmeübertragung die Strömung beeinflussen, was zu Modifikationen der Bernoulli-Gleichung führt. Die Bernoulli-Gleichung ist ein zentrales Konzept in der Fluidmechanik und wird in vielen Ingenieurdisziplinen, wie Maschinenbau und Bauingenieurwesen, angewendet.