Die mittelstarke Markteffizienz (semi-strong form efficiency) besagt, dass alle öffentlich verfügbaren Informationen in den aktuellen Aktienkursen enthalten sind. Das bedeutet, dass weder technische Analyse noch fundamentale Analyse dazu führen können, dass ein Anleger systematisch überdurchschnittliche Renditen erzielt. Verletzungen der mittelstarken Markteffizienz können auftreten, wenn: 1. **Neue Informationen nicht sofort und vollständig in die Aktienkurse einfließen**: Wenn es Verzögerungen bei der Reaktion der Märkte auf neue Informationen gibt, können Anleger, die diese Informationen schneller verarbeiten, Vorteile erzielen. 2. **Insiderhandel**: Wenn bestimmte Marktteilnehmer Zugang zu nicht-öffentlichen Informationen haben und diese nutzen, um Gewinne zu erzielen, wird die Annahme der mittelstarken Effizienz verletzt. 3. **Anomalien und Marktineffizienzen**: Bestimmte Marktanomalien, wie der Januar-Effekt oder das Momentum-Phänomen, können darauf hindeuten, dass nicht alle öffentlich verfügbaren Informationen korrekt in den Aktienkursen reflektiert werden. 4. **Behavioral Finance**: Psychologische Faktoren und Verhaltensmuster der Anleger können dazu führen, dass Aktienkurse nicht immer rational auf neue Informationen reagieren. Diese Punkte zeigen, dass es Situationen geben kann, in denen die Annahme der mittelstarken Markteffizienz nicht vollständig zutrifft.