Die symptomatische Bedeutung in der Filmtheorie nach Bordwell, Thompson und Smith bezieht sich auf die tiefere, oft unbewusste Bedeutung eines Films, die gesellschaftliche, kulturelle oder ideologische Themen widerspiegelt. Diese Bedeutung geht über die offensichtliche Handlung und die expliziten Themen hinaus und kann Einblicke in die Werte und Überzeugungen der Zeit und Kultur geben, in der der Film entstanden ist. Am Beispiel von "Der Herr der Ringe" (Regisseur Peter Jackson) könnte die symptomatische Bedeutung wie folgt analysiert werden: 1. **Kampf zwischen Gut und Böse**: Die Trilogie stellt einen epischen Kampf zwischen den Kräften des Guten (Frodo, die Gefährten) und des Bösen (Sauron, Saruman) dar. Dies könnte als Reflexion der gesellschaftlichen Ängste und Hoffnungen in einer post-9/11-Welt interpretiert werden, in der der Kampf gegen das Böse (Terrorismus) ein zentrales Thema war. 2. **Gemeinschaft und Zusammenarbeit**: Die verschiedenen Rassen und Völker (Menschen, Elben, Zwerge, Hobbits) müssen zusammenarbeiten, um das Böse zu besiegen. Dies könnte als Kommentar zur Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit und Einheit in einer zunehmend vernetzten Welt gesehen werden. 3. **Natur vs. Industrie**: Die Zerstörung der Natur durch Saruman und die Orks könnte als Kritik an der Umweltzerstörung und der Industrialisierung interpretiert werden, die in der modernen Gesellschaft ein wachsendes Problem darstellt. 4. **Heldenreise und persönliche Opfer**: Frodos Reise und die Opfer, die er und seine Gefährten bringen, spiegeln die Idee wider, dass große Ziele persönliche Opfer und Mut erfordern. Dies könnte als Reflexion der Werte von Tapferkeit und Selbstaufopferung in der Gesellschaft gesehen werden. Diese Interpretationen sind nur einige mögliche Ansätze, um die symptomatische Bedeutung von "Der Herr der Ringe" zu analysieren. Die genaue Bedeutung kann je nach Perspektive und Kontext variieren.