Die Doppeldecker-Jagdszene im Film „Der dritte Mann“ (1949) ist tatsächlich ein oft diskutiertes Beispiel für filmische Dramatisierung, bei der Realismus zugunsten von Spannung und Atmosphäre zurücktritt. **1. Könnte der Gejagte nicht seitlich ausweichen oder Zickzack laufen?** In der Realität wäre es für eine am Boden laufende Person tatsächlich sinnvoll, nicht einfach geradeaus zu rennen, sondern Zickzack zu laufen oder sich seitlich in Deckung zu bringen. Flugzeuge, besonders Doppeldecker aus der Zeit, sind nicht besonders wendig auf Bodennähe und haben eine begrenzte Sicht nach unten. Ein Pilot hätte große Schwierigkeiten, ein einzelnes, sich schnell bewegendes Ziel am Boden zu treffen, vor allem, wenn dieses unvorhersehbare Bewegungen macht. **2. Was hat der Pilot überhaupt geplant?** Im Film ist oft nicht ganz klar, was der Pilot genau erreichen will. In vielen klassischen Filmen dieser Art dient die Szene vor allem der Spannung: Der Doppeldecker wirkt bedrohlich, das Opfer ist scheinbar ausgeliefert. Realistisch betrachtet wäre es für den Piloten extrem schwierig, jemanden gezielt zu überfahren oder zu treffen. Oft ist es eher ein Einschüchterungsversuch oder ein Versuch, das Opfer in eine bestimmte Richtung zu treiben. **Fazit:** Die Szene ist aus heutiger Sicht tatsächlich wenig realistisch und eher ein filmisches Stilmittel. Sie funktioniert auf der Ebene der Spannung und Symbolik, weniger als glaubwürdige Action-Sequenz. Das ist bei vielen Klassikern der Fall, in denen die Logik zugunsten der Dramaturgie zurücktritt. Weitere Informationen zum Film findest du z.B. auf [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Der_dritte_Mann).