Warum klingt ein Röhrenverstärker lauter als ein Transistorverstärker mit gleicher Wattzahl?

Antwort

Röhrenverstärker klingen oft lauter als Transistorverstärker mit der gleichen Wattzahl, weil sie anders mit Signalverzerrungen umgehen. Röhrenverstärker erzeugen harmonische Verzerrungen, die als angenehmer und musikalischer empfunden werden. Diese Verzerrungen können das Signal "dicker" und "voller" erscheinen lassen, was subjektiv als lauter wahrgenommen wird. Zudem haben Röhrenverstärker eine weichere Übersteuerungscharakteristik. Das bedeutet, dass sie bei hohen Lautstärken sanfter in die Verzerrung übergehen, während Transistorverstärker bei Übersteuerung oft härter und unangenehmer klingen. Diese sanftere Übersteuerung kann dazu führen, dass Röhrenverstärker bei hohen Lautstärken weniger aggressiv und daher subjektiv lauter erscheinen. Ein weiterer Faktor ist die Dynamik. Röhrenverstärker können oft eine größere Dynamik bieten, was bedeutet, dass sie laute und leise Töne besser differenzieren können. Dies trägt ebenfalls zur Wahrnehmung einer höheren Lautstärke bei. Zusammengefasst: Die harmonischen Verzerrungen, die weichere Übersteuerungscharakteristik und die größere Dynamik von Röhrenverstärkern tragen dazu bei, dass sie subjektiv lauter klingen als Transistorverstärker mit der gleichen Wattzahl.

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