Der Erdschlussschutz in der Mittelspannung dient dazu, Fehlerströme zu erkennen, die durch einen Erdschluss entstehen. Ein Erdschluss tritt auf, wenn eine Phase eines elektrischen Systems direkten Kontakt mit der Erde hat oder über einen geringen Widerstand mit der Erde verbunden ist. Hier ist eine allgemeine Erklärung, wie der Erdschlussschutz funktioniert: 1. **Erkennung des Erdschlusses**: - **Stromwandler**: Diese Geräte messen die Ströme in den Leitungen. Bei einem Erdschluss fließt ein Fehlerstrom zur Erde, der von den Stromwandlern erkannt wird. - **Spannungswandler**: Diese messen die Spannungen in den Leitungen. Ein Erdschluss führt zu einer Spannungsänderung, die von den Spannungswandlern erfasst wird. 2. **Auswertung der Messwerte**: - **Relais**: Die von den Strom- und Spannungswandlern gelieferten Signale werden an Schutzrelais weitergeleitet. Diese Relais sind so konfiguriert, dass sie auf bestimmte Strom- und Spannungswerte reagieren, die typisch für einen Erdschluss sind. - **Differenzstrommessung**: Ein häufig verwendetes Prinzip ist die Differenzstrommessung, bei der die Summe der Ströme in den drei Phasen gemessen wird. Unter normalen Bedingungen ist diese Summe null. Bei einem Erdschluss entsteht ein Differenzstrom, der das Relais auslöst. 3. **Auslösung des Schutzmechanismus**: - **Schutzschalter**: Wenn das Relais einen Erdschluss erkennt, sendet es ein Signal an den Schutzschalter, der dann die betroffene Leitung oder den betroffenen Bereich vom Netz trennt, um Schäden zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten. 4. **Fehlerortung und -behebung**: - Nach der Auslösung des Schutzmechanismus wird der Fehlerort identifiziert und behoben, bevor die Leitung wieder in Betrieb genommen wird. Der Erdschlussschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Betriebssicherheit in Mittelspannungsnetzen und hilft, Ausfälle und Schäden an der Infrastruktur zu minimieren.