Die Küche von Le Corbusier und die Frankfurter Küche sind zwei bedeutende Konzepte in der Geschichte des modernen Küchendesigns, die sich in mehreren Aspekten unterscheiden: 1. **Konzept und Philosophie**: - **Frankfurter Küche**: Entwickelt von Margarete Schütte-Lihotzky in den 1920er Jahren, war die Frankfurter Küche eine der ersten Einbauküchen und wurde als Teil des sozialen Wohnungsbaus in Frankfurt am Main konzipiert. Sie zielte darauf ab, die Effizienz und Funktionalität zu maximieren, indem sie Arbeitsabläufe optimierte und den Raum rationalisierte. - **Le Corbusier**: Le Corbusier, ein Pionier der modernen Architektur, integrierte Küchen in seine Wohnkonzepte, die oft Teil eines offenen Grundrisses waren. Seine Küchen waren weniger standardisiert und mehr auf die ästhetische Integration in den Wohnraum ausgerichtet. 2. **Design und Layout**: - **Frankfurter Küche**: Diese Küche war kompakt und linear, oft in einem separaten Raum untergebracht. Sie beinhaltete fest eingebaute Schränke, Arbeitsflächen und Geräte, die alle auf Effizienz und Ergonomie ausgelegt waren. - **Le Corbusier**: Die Küchen von Le Corbusier waren oft offener und flexibler gestaltet. Sie waren Teil eines größeren, offenen Wohnraums und betonten die Verbindung zwischen Küche und Wohnbereich. 3. **Materialien und Ausstattung**: - **Frankfurter Küche**: Verwendete hauptsächlich Holz und Metall, um eine kostengünstige und leicht zu reinigende Umgebung zu schaffen. Sie war mit standardisierten Schränken, Schubladen und Arbeitsflächen ausgestattet. - **Le Corbusier**: Nutze eine breitere Palette von Materialien, einschließlich Beton, Stahl und Glas, um eine modernere Ästhetik zu schaffen. Die Ausstattung war oft weniger standardisiert und mehr auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten. 4. **Zielgruppe und Anwendung**: - **Frankfurter Küche**: War primär für Arbeiterfamilien in städtischen Wohnsiedlungen gedacht und sollte den Alltag der Hausfrau erleichtern. - **Le Corbusier**: Seine Küchenkonzepte waren Teil seiner umfassenderen architektonischen Visionen und richteten sich an eine breitere Zielgruppe, oft im Kontext von Einfamilienhäusern oder luxuriöseren Wohnprojekten. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Frankfurter Küche stark auf Funktionalität und Effizienz im sozialen Wohnungsbau fokussiert war, während Le Corbusiers Küchenkonzepte mehr Wert auf ästhetische Integration und Flexibilität legten.