Auswanderung nach Medina: erste Phase?

Die Auswanderung nach Medina, auch bekannt als Hidschra, war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte des Islam. Sie fand im Jahr 622 n. Chr. statt, als der Prophet Mohammed und seine Anhänger von Mekka nach Medina (damals Yathrib genannt) auswanderten, um Verfolgung zu entgehen und eine neue Gemeinschaft zu gründen.

In der ersten Phase in Medina konzentrierte sich Mohammed auf den Aufbau einer stabilen und geeinten Gemeinschaft. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte dieser Phase:

1. **Vertrag von Medina**: Mohammed schloss einen Vertrag mit den verschiedenen Stämmen und Gemeinschaften in Medina, einschließlich der jüdischen Stämme. Dieser Vertrag, auch als "Verfassung von Medina" bekannt, legte die Rechte und Pflichten aller Bürger fest und schuf eine Art föderales System, das Frieden und Zusammenarbeit förderte.

2. **Moschee von Medina**: Eine der ersten Maßnahmen war der Bau der Prophetenmoschee (Masjid an-Nabawi), die nicht nur als Gebetsstätte, sondern auch als Versammlungsort und Zentrum der Gemeinschaft diente.

3. **Brüderlichkeit zwischen den Auswanderern (Muhajirun) und den Helfern (Ansar)**: Mohammed förderte die Brüderlichkeit zwischen den Auswanderern aus Mekka und den einheimischen Muslimen in Medina. Dies half, die wirtschaftlichen und sozialen Spannungen zu mildern und eine starke, geeinte Gemeinschaft zu schaffen.

4. **Wirtschaftliche und soziale Reformen**: Mohammed führte verschiedene Reformen ein, um die wirtschaftliche Stabilität und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Dazu gehörten Maßnahmen zur Unterstützung der Armen und Bedürftigen sowie die Förderung von Handel und Landwirtschaft.

Diese ersten Schritte legten den Grundstein für die weitere Ausbreitung des Islam und die Entwicklung einer starken muslimischen Gemeinschaft in Medina.