Was sind die Grundzüge des Endlagersuchverfahrens nach AtomG und StandAG sowie die Wesensmerkmale (weiße Landkarte, lernendes Verfahren)?

Antwort

Die Grundzüge des Endlagersuchverfahrens nach Atomgesetz (AtomG) und dem StandortauswahlgesetzStandAG) in Deutschland sind darauf ausgerichtet, einen sicheren Standort für die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen zu finden. Hier sind die wesentlichen Aspekte und Merkmale zusammengefasst: ### Grundzüge des Endlagersuchverfahrens 1. **Rechtsrahmen**: Das Verfahren wird durch das Atomgesetz und das Standortauswahlgesetz geregelt. Diese Gesetze legen die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Suche und Auswahl eines Endlagerstandorts fest. 2. **Transparenz und Beteiligung**: Ein zentrales Element des Verfahrens ist die Einbeziehung der Öffentlichkeit und der betroffenen Gemeinden. Bürgerinnen und Bürger sowie Interessengruppen werden in den Prozess einbezogen, um Transparenz zu gewährleisten. 3. **Wissenschaftliche Grundlagen**: Die Standortsuche basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und geologischen Untersuchungen. Es werden umfassende geologische, hydrogeologische und sicherheitstechnische Analysen durchgeführt. ### Wesensmerkmale 1. **Weiße Landkarte**: - Die „weiße Landkarte“ ist ein Konzept, das bedeutet, dass bei der Suche nach einem Endlager zunächst alle potenziellen Standorte in Deutschland als „unbeschrieben“ betrachtet werden. Es gibt keine vorab festgelegten Regionen, die ausgeschlossen sind. Dies soll eine objektive und umfassende Suche ermöglichen. 2. **Lernendes Verfahren**: - Das Verfahren ist als „lernend“ konzipiert, was bedeutet, dass es flexibel ist und sich an neue Erkenntnisse und Entwicklungen anpassen kann. Während des gesamten Prozesses werden kontinuierlich Daten gesammelt und ausgewertet, um die Entscheidungsfindung zu verbessern. Dies fördert eine iterative Herangehensweise, bei der Erfahrungen aus früheren Phasen in zukünftige Schritte einfließen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Endlagersuchverfahren in Deutschland auf Transparenz, wissenschaftlicher Fundierung und einer flexiblen, lernenden Methodik basiert, um einen sicheren Standort für die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen zu finden.

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