2 Fragen zu Arbeitspsychologie

Die Psychologin Marie Jahoda hat sechs Funktionen von Erwerbsarbeit identifiziert, die für das individuelle Wohlbefinden und die Gesellschaft von Bedeutung sind. Diese Funktionen sind: 1. **Einkommenssicherung**: Erwerbsarbeit ermöglicht es Individuen, ein Einkommen zu erzielen, das für den Lebensunterhalt, die finanzielle Sicherheit und die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse notwendig ist. 2. **Strukturierung der Zeit**: Arbeit gibt dem Alltag eine Struktur und hilft, den Tag zu organisieren. Sie bietet einen Rhythmus und feste Zeitpunkte, die das Leben ordnen. 3. **Soziale Kontakte**: Durch die Arbeit entstehen soziale Interaktionen und Beziehungen zu Kollegen, was das soziale Netzwerk erweitert und die soziale Integration fördert. 4. **Identitätsbildung**: Die berufliche Tätigkeit trägt zur Identität einer Person bei. Viele Menschen definieren sich über ihren Beruf, was das Selbstwertgefühl und das persönliche Bild stärkt. 5. **Sinnstiftung**: Arbeit kann einen Sinn und Zweck im Leben vermitteln. Sie ermöglicht es den Menschen, ihre Fähigkeiten und Talente einzubringen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. 6. **Entwicklung von Fähigkeiten**: Erwerbsarbeit fördert die persönliche und berufliche Entwicklung. Sie bietet Möglichkeiten zur Weiterbildung, zum Erwerb neuer Fähigkeiten und zur beruflichen Entfaltung. Diese Funktionen verdeutlichen, dass Erwerbsarbeit nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine soziale und psychologische Dimension hat, die für das individuelle und gesellschaftliche Wohl von großer Bedeutung ist.

Hygienefaktoren sind ein Konzept aus der Zwei-Faktoren-Theorie von Frederick Herzberg, die sich mit Arbeitsmotivation und Zufriedenheit beschäftigt. Diese Faktoren sind Bedingungen, die, wenn sie nicht erfüllt sind, zu Unzufriedenheit führen können, aber deren Erfüllung allein nicht unbedingt zu Zufriedenheit führt. Sie sind eher als Grundvoraussetzungen zu verstehen, die vorhanden sein müssen, um Unzufriedenheit zu vermeiden. Zu den Hygienefaktoren gehören: 1. **Arbeitsbedingungen**: Sauberkeit, Sicherheit und Komfort am Arbeitsplatz. 2. **Bezahlung**: Angemessene und faire Vergütung. 3. **Unternehmenspolitik und -verwaltung**: Klare und faire Richtlinien und Verfahren. 4. **Zwischenmenschliche Beziehungen**: Gute Beziehungen zu Vorgesetzten, Kollegen und Untergebenen. 5. **Arbeitsplatzsicherheit**: Sicherheit des Arbeitsplatzes und langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten. 6. **Status**: Anerkennung und Wertschätzung innerhalb des Unternehmens. 7. **Work-Life-Balance**: Ausgewogenheit zwischen Berufs- und Privatleben. Diese Faktoren sind notwendig, um Unzufriedenheit zu verhindern, aber sie allein motivieren die Mitarbeiter nicht zu höherer Leistung oder Zufriedenheit. Dafür sind sogenannte Motivationsfaktoren erforderlich, wie z.B. Anerkennung, Verantwortung und berufliche Weiterentwicklung.